Die Geschichte unserer Kirchengemeinde
Die mittlerweile über 150jährige Geschichte der evangelischen Kirchengemeinde Bad Lippspringe ist eng mit der Entstehung und Entwicklung ihres Kirchgebäudes verbunden.
Als im Jahre 1838 eine evangelische Gemeinde gegründet und das erste Presbyterium gewählt wurde, ordnete man sich zunächst als Gastgemeinde dem nahen Paderborn zu. Die Gottesdienste wurden in privaten Räumen und gemieteten Gasthaussälen gehalten, doch zeigte sich bald, daß sich ohne eigene Räume auch für den Schulunterricht das Gemeindeleben nicht entfalten konnte.
Mit Geld aus Sammlungen, Spenden und einer Gabe von 3100 Reichstalern aus der Staatskasse des preußischen Königs wurde zunächst eine kleine Schule und dann eine Kirche gebaut, die am 17. Juli 1846 eingeweiht wurde. Ein Kirchturm konnte erst 1859 für etwa 1000 Taler errichtet und mit drei Glocken ausgestattet werden.
Seit 1850 versahen Hilfsprediger, ab 1864 der erste Gemeindepfarrer den seelsorgerlichen Dienst in der lutherischen Gemeinde. Im gleichen Jahr machte die stetig wachsende Zahl der Gemeindeglieder eine Kirchenerweiterung durch den Anbau dreier Nischen erforderlich. Eine wurde der heutige Altarraum, in der zweiten standen Bänke für die zumeist tuberkolosekranken Kurgäste und die dritte nutzte man als Sakristei.
Der zunehmende Kurbetrieb und die ständig wachsende Gemeinde erforderten 1900 eine abermalige Erweiterung der Kirche durch die beiden Seitenschiffe, so daß sie nunmehr etwa 250 Gottesdienstbesuchern Platz bietet.
1961 mußte die Kirche auf Grund baulicher Schäden umfassend renoviert werden: ein neues Dach mit heruntergezogener Decke und ein neues Gewölbe über dem Altarraum, eine vergrößerte Empore und neue Bänke aus heller Brasilkiefer wurden angeschafft. Ein Jahr später erhielt die Kirche das Altarkreuz, welches sowohl den leidenden wie den erhöhten Christus abbildet, und die neue Taufschale mit dem Taufstein aus Muschelkalk.
Im Jahre 1974 erhielt die Kirche ihre neuen Fenster, welche das Kirchenschiff durch das Sonnenlicht hell und freundlich erscheinen lassen. 1986 konnte dann noch ein großes Anliegen verwirklicht werden, indem eine neue Orgel, die seit langem hinfällige erste Orgel ersetzte.